Gewürze verleihen dem Essen einen besonderen Geschmack. Gerade beim Kochen ohne Salz sind Gewürze wichtig, damit es trotzdem lecker schmeckt. Braucht mein Baby also auch Gewürze? Hier erfährst du, ab wann dein Baby welche Gewürze darf.
Inhalt
- Warum verwenden wir Gewürze?
- Ab wann dürfen Babys Gewürze essen?
- Welche Gewürze dürfen Babys nicht?
- Welche Kräuter ab wann für Babys?
- Frische oder getrocknete Kräuter?
- Vorsicht bei Gewürzmischungen
- Gewürze beim Baby Led Weaning (BLW)
- Ab wann dürfen Babys Salz?
- Ab wann dürfen Babys Zimt?
- Ab wann dürfen Babys Knoblauch und Zwiebeln?
- Fazit - Gewürze für Babys
Warum verwenden wir Gewürze?
Gewürze dienen in erster Linie dazu, dem Essen mehr Geschmack zu geben. Darüber hinaus enthalten viele Kräuter gesunde Nährstoffe und haben eine positive Wirkung auf den Körper. So können Gewürze beispielsweise die Verdauung oder den Appetit anregen, die Nahrung bekömmlicher machen oder entzündungshemmend wirken.
Salz verleiht dem Essen ebenfalls mehr Geschmack, ist aber kein Gewürz im eigentlichen Sinne, sondern ein Mineral. Wer nur wenig Salz verwendet, greift verstärkt auf Gewürze zurück, um das Essen auch ohne Salz geschmacklich zu verfeinern. Da für kleine Kinder die Gerichte mit möglichst wenig Salz zubereitet werden sollten, machen milde Kräuter hier durchaus Sinn.
Ab wann dürfen Babys Gewürze essen?
Bei der Frage, ab wann Babys welche Gewürze dürfen, gibt es - wie so oft - unterschiedliche Meinungen. Allgemein lässt sich festhalten, dass Babys ab 6 Monaten milde Gewürze essen dürfen.
Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Babys fast doppelt so viele Geschmacksknospen besitzen wie Erwachsene. Sie schmecken also viel intensiver! Würze daher gerade zu Beginn in sehr kleinen Mengen.
Kann ich meinem Kind also ab Beikoststart milde Gewürze in die Mahlzeit mischen? Theoretisch ja. Es ist jedoch besser, wenn dein Baby erst einmal den natürlichen Geschmack der Lebensmittel kennenlernt. Wie schmeckt eine gedämpfte Karotte? Wie schmeckt sie, wenn sie im Ofen geröstet wird?
Allein durch die Art der Zubereitung gibt es geschmackliche Unterschiede. Gebe deinem Baby daher zunächst die Möglichkeit, sich an den natürlichen Geschmack des Essens zu gewöhnen, bevor du über milde Gewürze weitere geschmackliche Variationen einführst.
Welche Gewürze dürfen Babys nicht?
Chili, Pfeffer und andere starke Gewürze sind für Kinder unter zwei Jahren zu vermeiden. Sie sind zu intensiv im Geschmack und können Magenschmerzen auslösen, da Magen und Darm kleiner Kinder noch empfindlich sind.
Es kommt auch ab und zu vor, dass Gewürze Allergien auslösen. Falls es bei euch in der Familie bereits entsprechende Allergien gibt, spreche am besten mit eurem Arzt darüber, wie und wann ihr Gewürze einführt. Auch bei einer Pollenallergie besteht die Gefahr einer Kreuzallergie.
Falls du dir Sorgen um eine mögliche allergische Reaktion machst, ist es gut, Gewürze einzeln (nacheinander) und in kleinen Mengen einzuführen.
Welche Kräuter ab wann für Babys?
Fange zunächst mit kleinen Mengen an. Besonders milde und daher gute Kräuter für den Start sind z. B.
- Basilikum
- Dill
- Kerbel
- Pfefferminze
- Petersilie
Wenn diese Kräuter gut ankommen, kannst du einige Wochen später z. B. ein bisschen von diesen Kräutern ins Essen mischen:
- Anis
- Fenchel
- Koriander
- Kurkuma
- Schnittlauch
- Vanille
- Zimt (Ceylon)
- Zitrone
Danach kannst du diese Kräuter ausprobieren:
- Lorbeerblätter
- Muskat
- Oregano
- Rosmarin
- süße Paprika
- Thymian
Alle hier genannten Kräuter sind eher mild. Die Unterteilung ist primär dafür da, um zu zeigen, welche der Kräuter besonders mild und daher gut für den Start sind. Wichtig beim Würzen ist die Menge! Ab 24 Monaten sind dann alle Gewürze okay.
Tipp: Auch ein mildes Curry ist für Babys okay, sofern dein Kind bereits verschiedene Gewürze kennengelernt und vertragen hat.
Frische oder getrocknete Kräuter?
Frische Kräuter schmecken meist besser als die getrocknete Version. Gerade im Sommer sind frische Kräuter aus dem eigenen Garten etwas Tolles. Auch auf der Fensterbank wachsen sie gut. Mit einem Anzuchtsystem* hast du das ganze Jahr über frische Kräuter, auch bei wenig Licht.
Tiefgefrorene Kräuter sind gewöhnlich nicht so intensiv im Geschmack wie frische, aber das ist gerade für Babys gar nicht schlimm. Beim Trocknen dagegen verlieren einige Kräuter ihr Aroma. Das gilt vor allem für Petersilie, Basilikum, Schnittlauch, Estragon und Kerbel. Dennoch sind getrocknete Gewürze eine gute Alternative, wenn es keine frischen gibt.
Bio-Kräuter haben eine geringere Pestizid-Belastung und sind daher besser. Allerdings sind nicht alle Bio-Kräuter rückstandsfrei. Zudem gibt es Unterschiede in der Qualität. Regional angebaute Kräuter sind in der Regel besser als solche, die eine lange Reise hinter sich haben.
Vorsicht bei Gewürzmischungen
Eine fertige Gewürzmischung ist lecker und praktisch. Oft sind es aber Salz und/oder Zucker, welche die besonders Mischung lecker machen, denn Salz und Zucker sind Geschmacksträger. Wähle für dein Baby möglichst nur Gewürzmischungen, die frei von Salz und Zucker sind*.
Gewürze beim Baby Led Weaning (BLW)
Bei der breifreien Beikost nach Baby Led Weaning kommen häufiger Gewürze zum Einsatz, als bei der Beikost mit Babybrei nach Beikostplan. Trotzdem gelten hier die gleichen Empfehlungen: Lasse dein Baby zunächst den Geschmack der Lebensmittel ungewürzt kennenlernen. Danach kann das Essen mit milden Kräutern in kleinen Mengen gewürzt werden.
Ab wann dürfen Babys Salz?
Babys unter 1 Jahr sollten pro Tag nicht mehr als 1 g Salz bekommen, denn ihre Nieren können Salz noch nicht so gut verarbeiten. Für Kinder zwischen 1 - 3 Jahren liegt der Maximalwert bei 2 g Salz pro Tag.
Salz ist in manchen Lebensmitteln von Natur aus enthalten, wie z. B. bei Eiern, Fleisch und Gemüse. Zudem haben viele Produkte, die wir täglich essen, einen höheren Salzgehalt als man oft denkt. Die maximale Tagesmenge für Babys von 1 g Salz ist bereits mit den folgenden Nahrungsmitteln gedeckt:
- 100 g gekauftes Brot (daher lieber selber backen)
- 50 g Gouda
- 100 g Fischstäbchen
- 50 g Kinder-Mortadella
- 100 g Rahmspinat
- 2 Scheiben Toast
Ein zusätzliches Salzen von Mahlzeiten für Babys ist daher nicht notwendig bzw. nicht gut, weil dann die Tageshöchstmenge schnell überschritten wird. Selbst Lebensmittel speziell für Kinder enthalten oft Salz und auch Zucker. Schaue dir daher vor dem Kauf immer erst die Zutaten an!
Im zweiten Lebensjahr können die Mahlzeiten ganz leicht gesalzen werden, sofern insgesamt eher salzarm gegessen wird. Oft ist aber bereits genug Salz in Käse, Brot, Kräckern, und Co. enthalten.
Ab wann dürfen Babys Zimt?
Eine sehr häufige Frage ist, ab wann Babys Zimt essen dürfen. Gerade zur Weihnachtszeit ist dieses Gewürz ein fester Bestandteil beim Backen. Babys dürfen Zimt in kleinen Mengen ab Beikoststart (6 Monate) essen. Kaufe für dein Baby Ceylon-Zimt* und nicht den sonst üblichen Cassia-Zimt. Der Cassia-Zimt ist zwar günstiger, enthält aber auch deutlich mehr Cumarin. Und das kann in größeren Mengen die Leber schädigen. Zudem ist Ceylon-Zimt milder.
Verwende für eine Baby-Mahlzeit nur eine kleine Prise Ceylon-Zimt. Das reicht schon, um dem Essen eine leichte Zimtnote zu verleihen. Babys schmecken so intensiv, dass das völlig reicht.
Ab wann dürfen Babys Knoblauch und Zwiebeln?
Knoblauch und Zwiebeln verleihen dem Essen ein leckeres Aroma und sind daher in vielen Rezepten enthalten. Babys sollten Zwiebeln und Knoblauch nur gut gekocht bekommen. Denn dann schmeckt es milder und ist bekömmlicher.
Im Grunde dürfen Babys ab 6 Monaten Knoblauch und Zwiebeln essen, in kleinen Mengen. Allerdings kommt es gewöhnlich nicht in den Babybrei, sondern erst in die Rezepte für den Übergang auf die Familienkost mit rund 8 - 9 Monaten. Bei der breifreien Beikost (BLW) kann es schon ab Beikoststart (6 Monate) Fingerfood geben, in dem ein kleines bisschen Zwiebel oder Knoblauch ist.
Manche Babys vertragen Knoblauch und Zwiebeln gut, andere bekommen davon Blähungen. Beginne daher mit einer kleinen Menge, um zu sehen, wie dein Kind darauf reagiert.
Tipp: Große Zwiebeln sind gewöhnlich milder im Geschmack.
Fazit - Gewürze für Babys
Milde Küchenkräuter in kleinen Mengen sind ab dem 6. Monat für Babys geeignet. Verzichte dennoch zu Beginn der Beikost auf Gewürze, damit dein Kind erst mal die Lebensmittel selber und deren Geschmack kennenlernt. Wenn dein Baby damit vertraut ist, können milde Kräuter hinzukommen. Verwende dabei sehr kleine Mengen, weil Babys doppelt so viele Geschmacksknospen besitzen als Erwachsene und daher deutlich intensiver schmecken. Verzichte auf starke Gewürze (Chili, Pfeffer, etc.) und Salz.
Mit 24 Monaten sind alle Gewürze erlaubt, in der Menge, die dein Kind kennt und verträgt.
*Bei den mit (*) gekennzeichneten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Wenn du auf diesen Link klickst und das Produkt dort erwirbst, erhalte ich eine kleine Provision, die ich nutze, um euch noch mehr Rezepte und Tipps zur Verfügung zu stellen. Für dich ändert sich dadurch nichts am Preis des Produktes. Über diese Links empfehle ich euch ausschließlich Produkte, von denen ich selbst überzeugt bin und die auch von anderen Quellen und Eltern als gut befunden werden. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Einen Kommentar abschicken