Hier erfährst du alles Wichtige über das erste Essen für Babys, bei einer breifreien Beikost nach Baby Led Weaning (BLW). Welches Fingerfood ist am besten für den Start? Welche Form und Konsistenz sollte es haben? Was dürfen Babys nicht essen? Und vieles mehr!
Inhalt
- Was gibt es beim Baby Led Weaning zu essen?
- Konsistenz und Form von BLW Essen
- Tipps für die Zubereitung von Baby-Fingerfood
- Die ultimative Fingerfood-Liste für den BLW-Start
- Welches Essen ist zu vermeiden?
- Wie viel Salz darf mein Baby?
- Wie viel Eisen braucht mein Baby?
- Allergierisiko bei der Beikosteinführung
- Wie viel und welches Fett für mein Baby?
- Was gibt es bei der Beikosteinführung zu trinken?
- Zusammenfassung
Was gibt es beim Baby Led Weaning zu essen?
Bei der breifreien Beikost nach BLW gibt es keinen genauen Plan, wann welches Lebensmittel gegessen werden soll. Vielmehr steht die Abwechslung im Vordergrund.
Bei jeder Mahlzeit sollten verschiedene gesunde Lebensmittel angeboten werden, damit dein Kind alle notwendigen Nährstoffe bekommt.
Auch unterschiedliche Geschmacksrichtungen und Konsistenzen sind gut. So lernt dein Baby die verschiedensten Lebensmittel und Geschmäcker kennen.
Dabei ist darauf zu achten, dass:
- vollwertige Lebensmittel angeboten werden,
- möglichst ohne Salz und Zucker,
- über den Tag verteilt aus jeder Lebensmittelgruppe etwas auf den Teller kommt (mit Ausnahme von Fleisch/Fisch/Ei, welches 2 - 3mal die Woche angeboten werden kann)
Essen kochen für die ganze Familie mit wenig Aufwand
Grundsätzlich ist es nicht notwendig, ein separates Essen für das Baby zu kochen. Die meisten Familiengerichte lassen sich so zubereiten, dass auch das Baby mitessen kann.
Hierfür werden Gerichte z. B. nicht beim Kochen mit Salz und Schärfe gewürzt, sondern erst auf dem Teller des Erwachsenen oder nachdem eine Portion für das Baby entnommen wurde.
Für Tage, an denen das Essen der Eltern eher ungeeignet ist für kleine Kinder, empfiehlt es sich, einen kleinen Vorrat an Muffins, Waffeln/Pfannkuchen, Brot, etc. im Gefrierschrank zu haben, was dann nur aufgetaut werden muss.
Dieser Vorrat ist auch sehr nützlich für schnelle Baby-Snacks.
Konsistenz und Form von BLW Essen
Das erste Essen für Babys in Form von Fingerfood sollte
- weich, aber nicht zu weich sein und
- einfach zu greifen.
Konsistenz für das Baby Fingerfood
Es gibt einen einfachen Test, wie du prüfen kannst, ob das Fingerfood für dein Baby die richtige Konsistenz hat:
Nehme das Fingerfood zwischen Zeigefinger und Daumen und drücke die Finger zusammen. Lässt sich das Essen so zerdrücken, kann auch dein Baby es gut ohne Zähne kauen.
Zermatscht das Essen dagegen sehr leicht zwischen den Fingern, dann wird auch dein Baby Schwierigkeiten haben, das Lebensmittel in die Hand und in den Mund zu nehmen, da es zu weich ist.
Tipp: Für das Garen von Lebensmitteln für Babys ist das Dampfgaren eine gute und schonende Methode.
Harte oder spitze Stücke im BLW Essen sollten vermieden werden. Beispielsweise grobe Körner im Brot können beim Kauen Schmerzen verursachen. Zudem besteht Verschluckungsgefahr.
Form der Lebensmittel
Gerade für den BLW Start ist es gut, das Essen in längliche Form zu schneiden. Denn Babys greifen mit der ganzen Hand und können nur das abbeißen, was aus der Faust herausguckt.
Als Größenvorgabe eignet sich hier die Länge und Breite von zwei (erwachsenen) Fingern, also etwa 5x2 cm.
Später, wenn dein Baby den Pinzettengriff lernt (meist mit 9-10 Monaten), kann das Essen in kleine, mundgerechte Stücke geschnitten werden.
Um den Nahrungsmitteln noch mehr Griffigkeit zu geben, kannst du beim Zuschneiden einen Wellenschneider* verwenden. Dieser verleiht dem Fingerfood mehr Struktur.
Rutschiges Fingerfood
Glitschiges Essen, das beim Greifen schnell aus der Hand rutscht, kann in Streuseln gerollt werden. Dadurch ist es nicht mehr so rutschig und Babys können es besser in die Hand nehmen.
Als Streusel eignen sich z. B. Hanfsamen (geschält), geschrotete Leinsamen, gemahlene Nüsse oder feine Kokosraspeln.
Tipp: Auch gepuffte Baby-Snacks, wie z. B. Maisstangen, eignen sich sehr gut als Streusel. Gebe von den Puffs eine Handvoll in einen Standmixer und mahle es zu Mehl. Anschließend kannst du das Baby Fingerfood darin wälzen, damit es nicht mehr rutschig ist.
Tipps für die Zubereitung von Baby-Fingerfood
Die nachstehende Liste umfasst Tipps & Tricks, um das Fingerfood für Babys gut und sicher zuzubereiten:
Grundsätzliche Tipps für Babynahrung
- Temperatur: Stelle stets sicher, dass das Essen nicht zu heiß ist.
- Gewürze: Milde Gewürze und Kräuter dürfen Babys ab 6 Monaten bekommen. Salz und Zucker dagegen sollte so gut es geht vermieden werden.
- Auswahl: Biete eine kleine Auswahl an Essen an (2-4 Lebensmittel). Zu wenig ist langweilig, zu viel kann überwältigend oder abschreckend sein. Für die ersten Essversuche reicht aber auch ein Lebensmittel.
- Nachschub: Halte mehr Essen bereit, falls dein Kind mehr möchte.
- Ablehnung: Wenn dein Baby ein Nahrungsmittel nicht mag, biete es trotzdem immer wieder an. Babys müssen sich oft erst an einen neuen Geschmack gewöhnen.
Tipps für spezielle Lebensmittel
- Reis: Babys können Reis selber essen, wenn er richtig zubereitet wird. Koche den Reis sehr klebrig oder vermenge 2 -3 Esslöffel mit 1 Teelöffel Frischkäse. Forme den Reis zu einer Kugel (rund 4 cm Durchmesser = Golfball). Anschließend kannst du die Reiskugel noch in z. B. gemahlenen Nüssen wälzen.
- Nussmus: Sie ist gesund und lecker, bleibt aber auch gerne am Gaumen kleben. Daher Nussbutter nur dünn auf das Brot schmieren. Zudem kannst du das Brot zum Sandwich klappen, damit es keine klebrige Seite gibt.
- Apfel: Ähnlich wie bei Karotten werden von rohen Äpfeln schnell kleine Stücke abgebissen, die dann eingeatmet werden können. Daher den Apfel besser weich kochen, raspeln, pürieren oder in hauchdünne Scheiben schneiden.
- Käse: In dünne Streifen schneiden.
- Kirschen/Weintrauben: Kleine, runde Obst- & Gemüsesorten, wie Weintrauben, werden (der Länge nach) geviertelt und eventuelle Kerne entfernt.
- Erbsen: Erbsen immer erst (kurz) kochen, anschließend zerdrücken bzw. pürieren oder in Pfannkuchen oder Bratlingen verwenden.
- Nüsse und Samen: Die meisten Nüsse und Samen gibt es als Mus. Sie lassen sich aber auch ganz einfach mit einem Universalzerkleinerer* mahlen. Ganze und gehackte Nüsse oder Samen sind für Babys ungeeignet.
Die ultimative Fingerfood-Liste für den BLW-Start
Hier ist eine Liste mit den besten Lebensmitteln für den breifreien Beikoststart mit Fingerfood (Baby-Led Weaning BLW). Die Sterne zeigen, welche Lebensmittel viel Eisen enthalten, denn das braucht dein Baby nun für eine gute Entwicklung.
⭐ = 0,8 - 1,9 mg Eisen / 100g
⭐⭐ = 2,0 - 3,9 mg Eisen / 100g
⭐⭐⭐ = > 4,0 mg Eisen / 100g
Gemüse (muss gewöhnlich gekocht werden)
- Blumenkohl
- Brokkoli ⭐
- Fenchel ⭐
- Grüne Bohnen ⭐
- Gurke
- Karotte / Möhre
- Kartoffel
- Kürbis (Hokkaido)
- Pastinake
- Spargel
- Süßkartoffel ⭐
- Zucchini ⭐
Obst (wird meist roh gegeben, härtere Schale abschneiden)
- Apfel (gedämpft)
- Avocado
- Banane
- Birne
- Kaki
- Kiwi ⭐
- Melone (Wassermelone, Honigmelone…)
- Nektarine
- Papaya
- Pfirsich
Getreide / Hülsenfrüchte
- Brot (Vollkorn, am besten ohne Salz oder Zucker) ⭐⭐
- Haferflocken / Hafermehl (als Haferbrei, in Joghurt, in Muffins/Pfannkuchen/Keksen...) ⭐⭐⭐
- Linsen (z. B. in Puffern/Bratlingen) ⭐⭐⭐
- Kichererbsen (z. B. als Hummus, in Puffern/Bratlingen) ⭐⭐⭐
- Nudeln (Vollkorn, z. B. Fusilli oder Penne) ⭐⭐
- Reis (Vollkorn, klebrig gekocht und zu einer Kugel geformt) ⭐⭐
Milchprodukte
- Käse (mild und jung)
- Frischkäse (Natur, vollfett)
- Joghurt (Natur, vollfett)
Fleisch, Fisch, Ei (vollständig gegart!)
- Hackfleisch ⭐⭐
- Hähnchen – Brust oder das dunkle Fleisch der Beine ⭐
- Lachs ⭐
- Omelette / Rührei ⭐
- Seelachs ⭐
- Schwein, Filet ⭐⭐
- Hering, Filet ⭐
Fett
- Butter (aus Weidenhaltung)
- Nussbutter (z. B. Mandelmus)⭐⭐⭐
- gutes Olivenöl, Rapsöl, Leinöl, Fischöl
- Sonnenblumenkernmus*⭐⭐⭐
- Kürbiskernmus ⭐⭐⭐
- Sesammus*⭐⭐⭐
Rezepte
- Pfannkuchen (Vollkorn) ⭐⭐
- Waffeln (Vollkorn) ⭐⭐
- Gemüsebratlinge
- Kekse für Babys (Vollkorn, ohne Zucker) ⭐⭐
- und mehr
Welches Essen ist zu vermeiden?
Alle Nahrungsmittel für Babys sollten immer altersgerecht sein, egal ob die Beikost breifrei oder mit Babybrei erfolgt. Das bedeutet unter anderem:
- nicht zu heiß
- nicht zu scharf
- keine Gräten im Fisch
- keinen rohen Fisch / rohes Fleisch / rohes Ei
- möglichst keine Fertiggerichte und Fastfood (da meist zu salzig)
Zudem gibt es Lebensmittel, die ein hohes Risiko für ein Verschlucken darstellen, aufgrund ihrer Größe und Form. Dazu gehören unter anderem:
- Weintrauben und Cherry Tomaten (diese sollten nie in ganzer Form gegeben werden, sondern der Länge nach geviertelt)
- Ganze Nüsse, insbesondere Erdnüsse, sowie Kirschen mit Kernen (für den Beikoststart nur gemahlene Nüsse oder Nussmus anbieten)
- Hartes, rohes Gemüse, wie z. B. Karotten (sobald Zähne da sind, kann das Baby kleine Stücke abbeißen, für die ein Aspirationsrisiko besteht, daher kein rohes, hartes Gemüse anbieten)
Honig und Ahornsirup
Babys unter 12 Monaten dürfen weder Honig noch Ahornsirup essen. Denn es besteht die Gefahr, dass diese Bakterien enthalten, welche zu Säuglingsbotulismus führen könnten.
Das passiert zwar sehr selten, aber wenn es eintritt, kann es lebensbedrohlich sein.
Erst ab 12 Monaten ist das Immunsystem des Kindes reif genug, um mit diesen Bakterien umzugehen.
Weitere Lebensmittel die Babys nicht oder nur eingeschränkt essen dürfen
- Alkohol & Kaffee: Kleine Kinder dürfen keinen Alkohol, Kaffee oder schwarzen/grünen Tee. Beachte beim Kochen mit Alkohol, das nicht unbedingt alles verkocht.
- Pseudogetreide: Buchweizen, Quinoa und Amaranth (auch Pseudogetreide genannt) können Gerb- und Bitterstoffe enthalten, welche sich negativ auf die Nährstoffaufnahme und damit die Gesundheit von Babys auswirken können. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt daher, diese Getreidearten nicht für die Ernährung von Säuglingen zu verwenden.
- Blattsalat: Salatblätter bleiben leicht am Gaumen kleben und sind daher nicht als Fingerfood geeignet.
Wie viel Salz darf mein Baby?
Für kleine Kinder ist die Menge an Salz sehr gering zu halten, denn ihre Nieren können Salz noch nicht so gut verarbeiten.
Zudem gilt (genau wie beim Zucker), je mehr Salz das Kind in den frühen Lebensjahren isst, desto mehr wird es oft auch sein Leben lang essen.
Denn der Geschmack gewöhnt sich schnell an einen gewissen Salz- bzw. Zuckerlevel.
Salz: Für Kinder gelten die folgenden Maximalwerte:
- Unter 1 Jahr = max. 1 g Salz pro Tag
- 1-3 Jahre = max. 2 g Salz pro Tag
Das Problem ist, dass Salz häufig eher „versteckt“ enthalten ist, also in Lebensmitteln, die man nicht unbedingt als salzig empfindet.
So ist die maximale Tagesmenge für Babys von 1 g Salz bereits mit den folgenden Nahrungsmitteln erreicht:
- 100 g gekauftes Vollkornbrot (daher lieber selber backen)
- 50 g Gouda
- 100 g Fischstäbchen
- 50 g Kinder-Mortadella
- 100 g Rahmspinat
- 2 Scheiben Toast
Auch Produkte speziell für Kinder enthalten oft viel Salz und Zucker. Schaue dir daher vor dem Kauf immer erst die Nährwertangaben pro 100 g an!
Wie viel Eisen braucht mein Baby?
Eisen ist wichtig für das gesamte Körpersystem und daher maßgeblich für die Entwicklung kleiner Kinder.
Babys kommen gewöhnlich mit einem guten „Eisen-Vorrat“ zur Welt und erhalten zudem Eisen über die Muttermilch / Säuglingsmilch. Um den 6. Monate herum ist dieser Vorrat jedoch langsam aufgebraucht.
Daher ist es wichtig, dass im Rahmen der Beikost regelmäßig eisenhaltige Nahrungsmittel angeboten werden. Denn laut der DGE – Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. brauchen Säuglinge ab 4 Monaten pro Tag 8 mg Eisen
Für eine gute Eisenversorgung empfiehlt es sich, jeden Tag eine eisenreiche Mahlzeit anzubieten. Hierfür gilt:
- verschiedene Lebensmittel wählen, die einen hohen Eisengehalt haben,
- diese zusammen mit Vitamin C-haltigen Nahrungsmitteln und / oder solchen mit Fruchtsäure anbieten, um die Eisenaufnahme zu fördern und
- für 30-60 Minuten vor und nach dieser Mahlzeit auf Milchprodukte, (Milch, Käse, Joghurt, etc.), Softgetränke und Traubensaft verzichten.
Wichtige Eisenlieferanten sind tierische Lebensmittel wie (rotes) Fleisch, Fisch und Eigelb. Es gibt aber auch viele pflanzliche Lebensmittel, die Eisen enthalten.
Im Beitrag "Eisenmangel bei Kindern - Lebensmittel mit viel Eisen" findest du alles, was du zum Thema Eisenbedarf für Babys und Kinder wissen musst. Zudem gibt es eine Liste mit eisenreichen Lebensmitteln und eine mit guten Vitamin-C Quellen.
Allergierisiko bei der Beikosteinführung
Es gibt immer mehr Studien, die belegen, dass eine frühe Einführung allergener Lebensmittel (insbesondere Erdnüsse und Eier) zu einem verringerten Allergierisiko führen kann.
Ab Beginn der Beikost dürfen und sollen daher allergene Lebensmittel auf dem Speiseplan stehen. Dazu zählen z. B. Kuhmilch, Erdnuss, Weizen, Hühnerei (gekocht), Sesam und weißer Fisch.
Tipp: Auch Mütter dürfen allergene Nahrungsmittel während der Schwangerschaft und der Zeit des Stillens essen.
Wer bei Einführung der Beikost sein Kind weiter stillt, hilft dem Baby, mit den neuen Lebensmitteln umzugehen und das Allergierisiko zu senken.
Denn Muttermilch fördert die Darmgesundheit und gilt als optimaler Schutz vor Allergien und Krankheiten.
Liegt für dein Baby ein erhöhtes Allergierisiko vor, z. B. weil es entsprechende Allergien in der Familie gibt, sollte vor dem Beikoststart mit dem Kinderarzt gesprochen werden.
Allergene Lebensmittel einführen
Die Einführung von allergenen Lebensmitteln erfolgt in kleinen Mengen, z. B. eine Messerspitze oder ein halber Teelöffel.
Zeigt das Baby keine Reaktion, kann die Menge langsam erhöht werden. Es ist gut, allergene Lebensmittel nicht nur ein paar Mal, sondern immer wieder anzubieten, um die Toleranz zu erhalten.
Biete diese Lebensmittel morgens oder mittags an, damit du noch den Rest des Tages hast, um eine mögliche allergische Reaktion erkennen zu können. Nachts, wenn das Baby schläft, ist das nur schwer möglich.
Falls du allergische Symptome erkennst oder du das Gefühl hast, dein Baby fühlt sich nicht wohl, wende dich an einen Arzt.
Wie viel und welches Fett für mein Baby?
Babys und Kleinkinder brauchen viel Energie zum Wachsen und Spielen. Daher gehört zu jeder Mahlzeit auch eine kleine Portion gesundes Fett.
Der Fettanteil in Mahlzeiten wird zudem für einige Vitamine benötigt, die nur in Verbindung mit Fett vom Körper aufgenommen werden können.
Gute Fette liefern zum Beispiel
- Fischöle
- pflanzliche Öle aus Oliven, Leinsamen, Raps und Algen
- Nüsse & Samen (für Babys als Öl, Mus oder gemahlen)
Um das Fingerfood für dein Baby mit gesunden Fetten anzureichen, kannst du zum Beispiel:
- Obststücke in gemahlenen Nüssen oder Hanfsamen wälzen
- fettige Fische anbieten, wie Makrele oder Hering
- pürierte Avocado als Dip dazu geben
- Muffins, Kekse und Co. mit gesunden Fetten backen (z. B. mit einem milden Olivenöl oder gemahlenen Nüssen / Samen)
- einen Teelöffel Leinöl in das abgekühlte Essen rühren
Nicht alle Fette sind zum Kochen & Backen geeignet
Zu beachten ist, dass nicht alle Fette gleichermaßen zum Kochen und Backen geeignet sind. Der Grund liegt darin, dass manche Fette bei zu hohen Temperaturen Schadstoffe bilden.
Für das Braten und Kochen über 180° C sind daher nur wenige gesunde Fette geeignet:
- Kalte/abgekühlte Speisen: Leinöl, Kürbiskernöl, Walnuss-Öl
- Backen & Kochen bis 180° C: Olivenöl (natives), kaltgepresstes Rapsöl, Butter, Nuss- oder Samenbutter
- Braten & Frittieren über 180° C: Avocado-Öl, Kokosöl, raffinierte Öle, geklärte Butter (Ghee)
Was gibt es bei der Beikosteinführung zu trinken?
Biete deinem Baby bei jeder Mahlzeit etwas zu trinken an, am besten stilles Wasser. Hierfür eignet sich z. B. ein kleiner, offener Becher*.
Kuhmilch ist als Getränk eher für Kinder ab 12 Monaten geeignet, weil der hohe Gehalt an Mineralstoffen und Proteinen die Nieren von Babys zu sehr belastet.
Säfte (außer frisch selber gepresst) enthalten relativ viel Zucker (Fruchtzucker) und wenig bis gar keine Vitamine. Daher ist Saft nicht für Babys zu empfehlen. Auch andere gezuckerte Getränke sind zu vermeiden.
Meine beiden Kinder haben von Anfang an fast ausschließlich Wasser bekommen und bevorzugen dieses nun.
Zusammenfassung
Für den Beikoststart mit Fingerfood nach BLW gibt es keinen genauen Beikostplan, wann welche Nahrungsmittel angeboten werden sollen. Dies ermöglicht viel Flexibilität.
Zudem verfolgt das Baby Led Weaning den Ansatz, dass Babys vom Familienessen mitessen und nicht unbedingt spezielle Mahlzeiten für das Baby gekocht werden müssen.
Eine gute Versorgung mit den notwendigen Nährstoffen wird durch abwechslungsreiche, gesunde und vollwertige Lebensmittel ermöglicht.
Beim ersten Fingerfood für Babys ist auf die Konsistenz (weich genug aber nicht zu weich) und die Form (länglich, etwa 5x2 cm) zu achten.
Ebenso muss das Essen für Babys geeignet und sicher sein.
Für allergene Lebensmittel (Kuhmilch, Erdnuss, Weizen, Ei, Fisch) gilt die Empfehlung, diese vor dem 1. Lebensjahr einzuführen bzw. ab Beikoststart.
Empfehlungen für BLW-Bücher
Baby-Led Weaning: Das Grundlagenbuch*
- von Gill Rapley, die dem Baby Led Weaning den Namen gegeben hat
- erläutert die Grundlagen der Beikost ohne Brei, schlüssig und verständlich
Hier findest du mehr gute BLW-Bücher und Empfehlungen für den Beikoststart*.
Ressourcen und weitere Quellen
- Informationen zum Thema „Getränke im ersten Lebensjahr“
- Studie (in Englisch) über Erdnuss-Allergie bei Säuglingen
- Studie (in Englisch) über die Einführung allergener Lebensmittel bei gestillten Kindern
- Ernährung im Kindesalter: Stillen, Muttermilchersatznahrung und Beikost
- Ernährung des Babys bei erhöhtem Allergierisiko
- Kein Honig im ersten Lebensjahr
- Pseudogetreide in der Säuglingsernährung
- Gutes Fett und schlechtes Fett
- Täglicher Eisenbedarf von Babys
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** Die hier festgehaltenen Informationen beruhen auf ausführlicher Recherche sowie meinen persönlichen Erfahrungen als Mutter. Ersuche im Zweifel den Rat eines Arztes oder eines Ernährungsberaters. Und lasse dein Baby niemals beim Essen alleine.
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