Brot ist eines der beliebtesten Lebensmittel in Deutschland und wird in den meisten Familien täglich gegessen. Daher kommt oft die Frage auf: Wann darf mein Baby Brot? Hier ist die Antwort und viele Tipps, z. B. welches Brot für Babys gut ist, wie du es anbieten kannst, welcher Brotaufstrich geeignet ist und vieles mehr.
Inhalt
- Ab wann dürfen Babys Brot essen?
- Welches Brot für Babys?
- Kein sehr weiches Brot für Babys
- Welches Brot für Babys kaufen?
- BLW-Brot mit oder ohne Rinde?
- Wie gebe ich meinem Baby Brot?
- Was kommt aufs Babybrot? Aufstrich für Babys
- Was gibt es zum Brot?
- Wie oft und wie viel Brot darf mein Baby?
- Brot für Babys backen
- Brotrezepte für Babys
- FAQ - Häufige Fragen
Ab wann dürfen Babys Brot essen?
Babys dürfen ab 6 Monaten Brot essen, sofern sie zu diesem Zeitpunkt Beikostreifezeichen erfüllen. Das heißt, dein Baby
- kann alleine sitzen,
- hat keinen Zungenstoßreflex mehr und
- die Hand-Mund-Auge-Koordination ist da.
Beginne die Beikost erst, wenn diese Reifezeichen erfüllt sind. Denn dann ist dein Baby körperlich bereit, mit fester Nahrung zu beginnen.
Beim Baby Led Weaning (breifreie Beikost nach Bedarf) steht Brot von Anfang an auf dem Speiseplan, denn es zählt zu den besten Lebensmitteln für den Beikoststart.
Bei der Beikost mit Babybrei dagegen wird Brot eher mit 8 – 9 Monaten angeboten, als Übergang auf die Familienkost. Du kannst deinem Baby aber auch schon früher (ab 6 Monaten) Brot geben, damit es üben kann, selber zu essen.
Welches Brot für Babys?
Gesundes Brot ohne Salz und ohne Zucker
Brot für Babys sollte möglichst wenig Salz enthalten. Wähle beim Kauf ein Brot mit einem Salzgehalt von unter 1 g pro 100 g Brot. Backst du das Brot selber, lasse das Salz am besten komplett weg.
Auch Zucker gehört nicht in Babybrot. Prüfe daher die Zutatenliste, ob dort Zucker oder Sirup genannt ist.
Brot aus Vollkornmehl ist gesünder als Weißbrot, denn es enthält mehr Mineralstoffe (z. B. etwa 3-Mal so viel Eisen), Vitamine und Ballaststoffe. Die Ballaststoffe unterstützen dein Baby bei der Verdauung und machen länger satt.
Wähle daher ein Brot, das zumindest einen Anteil an Vollkornmehl hat. Auch Mischbrote aus verschiedenen Getreidesorten sind gut.
Ist das Brot mit etwas Gemüse und gemahlenen Samen oder Nüssen angereichert, wird es noch nahrhafter.
Tipp: Brot aus Keimlingen gilt als besonders gesund. Dafür lässt man das Getreide erst keimen, bevor es zum Backen verwendet wird. Es heißt, das Getreide ist dadurch einfacher zu verdauen und der Körper kann zudem mehr Mineralien und Spurenelemente aufnehmen.
Brot ohne ganze Samen, Körner und Nüsse
Ganze Samen, Körner und Schrot können hart und spitz sein. Und das piekst Babys ins Zahnfleisch, solange sie noch keine Backenzähne haben. Bei größeren Samen, Körnern sowie Nüssen besteht zudem die Gefahr, dass dein Baby sich daran verschluckt.
Gebe deinem Baby daher kein Brot mit ganzen Samen, Nüssen und Körnern.
Tipp: Wenn das Brot lediglich einige Samen auf der Kruste hat, kannst du diese einfach entfernen.
Wer selber backt, kann die Samen oder Nüsse mahlen, bevor sie in den Teig kommen. Sie liefern gesunde Fette und machen das Brot extra lecker. Das Mahlen geht gut mit einem Mini-Standmixer* oder einer elektrischen Mühle*.
Wenig Weißbrot für Babys
Weißbrot, Milchbrötchen und Laugengebäck sind beliebt bei Babys und Kindern, denn sie schmecken süß (bzw. die Laugenbrezel salzig) und sind schön weich.
Jedoch enthält Weißbrot nur wenige Nährstoffe. Und da Babys zu Beginn der Beikost eher kleine Portionen essen, ist es gut, wenn diese Portionen reich an Nährstoffen sind.
Zudem gewöhnt sich der Geschmack von Babys schnell an ein bestimmtes Lebensmittel (Weißbrot). Im Kleinkindalter kann es dann schwer sein, auf ein anderes Lebensmittel (gesundes Vollkornbrot) umzusteigen.
Daher ist es besser, direkt ein gesundes und nahrhaftes Brot anzubieten. Natürlich ist es nicht dramatisch, wenn dein Baby ab und zu ein wenig Weißbrot isst, solange vorrangig gesünderes Mischbrot oder Vollkornbrot angeboten wird.
Allergene Zutaten im Brot
Brot enthält gewöhnlich Zutaten, auf die häufiger mit Allergien reagiert wird, wie beispielsweise Weizen, Eier, Milch und Nüsse. Daher ist es wichtig, auf mögliche allergische Reaktionen zu achten.
Gibt es bei euch in der Familie entsprechende Lebensmittelallergien, ist es gut, zunächst mit dem Kinderarzt Rücksprache zu halten, bevor diese Lebensmittel dem Baby angeboten werden.
Verschiedene Brotsorten anbieten
Für Babys ist Abwechslung und Vielfalt in den Lebensmitteln wichtig:
- für eine gute Versorgung mit Nährstoffen und
- damit sie im Kleinkindalter bessere Esser werden / weniger wählerisch sind.
Biete daher nicht immer das gleiche Brot an, sondern variiere die Brotsorten. Wähle dabei auch unterschiedliche Konsistenzen, mal etwas weicher und ohne Hefe, mal fester, mal luftiger, etc.
Ein Wechsel der Brotsorte ist auch deshalb gut, weil jede Getreidesorte unterschiedliche Nährstoffe enthält. So bekommt dein Kind eine abwechslungsreiche Nährstoffversorgung.
Kein sehr weiches Brot für Babys
Milchbrötchen und Co. scheinen das optimale Brot für Babys zu sein. Denn sie sind so weich, dass man sie auch ohne Zähne gut essen kann.
Für Beikostanfänger sind weiche Brötchen aber eher schwer zu essen, aus diesen Gründen:
- Weiches Brot lässt sich einfach zusammendrücken und in den Mund stecken. Schnell hat dein Baby eine zu große Menge im Mund, die es nicht verarbeiten kann und daher wieder ausspuckt.
- Luftig, weiches Brot formt sich mit Speichel zu einer klebrigen Masse, die Babys nur schwer kauen können. Dieser Kloß im Mund führt auch häufiger dazu, dass Babys würgen müssen.
- Weiches Brot bleibt auch gerne am Gaumen kleben, was für Babys schwer ist, wieder abzubekommen.
So kannst du das Brot für dein Baby testen:
Lässt sich das Brot leicht zwischen Daumen und Zeigefinger zusammendrücken und es springt nicht wieder zurück, sondern bleibt zusammen kleben, dann ist das Brot für Beikostanfänger eher ungeeignet.
Gebe das Brot in diesem Fall kurz in den Toaster. Dadurch wird es fester und trockener. Das macht es einfacher für dein Baby.
Welches Brot für Babys kaufen?
Gekaufte Backwaren haben manchmal einen relativ hohen Salzgehalt. Auch Zucker wird gerne zugesetzt, denn Salz und Zucker sind Geschmacksträger. Damit schmeckt das Brot besser und wird gerne gekauft.
Achte beim Kauf von Brot für Babys immer auf den Salzgehalt. Diesen findest du unter den Nährwertangaben pro 100 g. Der Wert sollte möglichst unter 1 g sein.
Prüfe auch die Zutatenliste: verständliche Zutaten, ohne Zucker oder Sirup, keine Aromen, Farbstoffe oder gar Alkohol.
Es ist gut, wenn das Brot zumindest einen Anteil an Vollkornmehl enthält. Je weiter vorne das Vollkornmehl genannt wird, desto mehr ist drin. Es muss aber nicht immer zu 100 % aus Vollkorn sein. Ein Mischbrot ist auch gut.
Im Supermarkt sind alle Lebensmittel mit Nährwertangaben versehen. Daher kannst du die Zutaten hier problemlos prüfen. Beim Bäcker kannst du nachfragen, welche Brote wenig Salz und keinen Zucker enthalten.
Tipp: Brot aus Sauerteig ist häufig bekömmlicher, denn der Teig wird fermentiert, was wie eine Art Vorverdauung ist. Zudem enthält es oft keinen zusätzlichen Zucker.
BLW-Brot mit oder ohne Rinde?
Die Kante vom Brot wird für Babys oft abgeschnitten. Da Babys ohne Zähne kauen, denken viele Eltern, dass die Kruste zu hart ist.
Allerdings ist gerade die Kante oft ideal für Babys.
- Sie lässt sich gut festhalten und bleibt in Form, auch wenn das Baby fester zudrückt.
- Die Rinde trainiert die orale Entwicklung, wie Kauen und Abbeißen.
- Zahnende Babys kauen gerne auf einer festeren Brotkruste herum.
Halbiere für deinen Beikostanfänger z. B. eine Brotscheibe der Länge nach oder schneide das obere Drittel ab. So hat er etwas weiches Brot zum Abkauen. An der Kante kann er das Brot festhalten und diese dann noch für Kau-Übungen nutzen.
Tipp: Die Rinde darf nicht verbrannt oder scharf sein, wie es bei sehr heiß gebackenem Brot manchmal der Fall ist. Je höher die Temperatur beim Backen, umso härter wird die Kruste.
Für Babys ab 8 Monaten, die den Pinzettengriff üben, sind mundgerechte Stücke ohne harte Kanten besser.
Wie gebe ich meinem Baby Brot?
Für Babys ab 6 Monaten wird das Brot in längliche Stücke geschnitten, etwa 2 x 5 cm. Denn Babys greifen mit der ganzen Hand und können nur das abbeißen, was aus der Faust heraus guckt.
Sobald der Pinzettengriff geübt wird (mit etwa 8 - 9 Monaten), schneide das Brot in mundgerechte Stücke.
Tipp: Brot ist auch ein guter Träger für die Einführung anderer Lebensmittel, wie Nussmus, Linsen, Beeren (zerdrückt) und mehr.
Prüfe gerade bei Beikostanfängern, wie weich und “klebrig” das Brot ist. Lässt es sich zwischen zwei Fingern zusammendrücken und bleibt so flach (springt nicht zurück), ist das Brot zu weich für dein Baby.
In diesem Fall kannst du das Brot in Scheiben schneiden und kurz toasten.
Was kommt aufs Babybrot? Aufstrich für Babys
Ein Brotbelag für Babys hat viele Vorteile:
- Gibt dem Baby mehr Nährstoffe
- Bietet Abwechslung und Geschmacksvielfalt
- Hilft beim Schlucken
Beliebte und gesunde Brotaufstriche für Babys sind:
- Avocado, zerdrückt - reich an gesunden Fetten, gut für das Gehirn, gibt dem Baby Energie
- Obst, zerdrückt - zum Beispiel Banane, Beeren, reife Birne, Apfelmus, etc., auch in Kombination mit Nussmus oder Avocado
- Butter (z. B. aus Weidenmilch*)
- Karotten-Aufstrich mit Cashewnüssen, vegan - schnell gemacht, gesund, sättigend
- Frischkäse, auch vegane Variante
- Nussmus - liefert gesunde Fette, nur dünn aufstreichen, da es sonst am Gaumen festkleben kann, wähle ein Nussmus, das zu 100 % aus Nüssen besteht
- Linsen & Bohnen, gekocht und zerdrückt - reich an Eisen, lege dazu noch etwas Obst oder Gemüse mit viel Vitamin C auf den Teller, damit das Eisen noch besser aufgenommen werden kann
- Hummus - am besten selbstgemacht, mit wenig Salz
- Marmelade ohne Zucker - hilft bei der Verdauung
Tipp: Nüsse, Weizen, Eier und Milchprodukte sind typische allergene Lebensmittel. Bekommt dein Baby diese zum ersten Mal, gebe zunächst nur eine kleine Portion (kleines Stück Brot, Messerspitze Nussmus, etc.), um zu sehen, wie dein Baby dieses Lebensmittel verträgt.
Probiere nur ein allergenes Lebensmittel zurzeit aus, also nicht direkt Brot mit Nussbutter, sondern erst das Brot und dann einige Tage später das Nussmus.
Leberwurst ist ebenfalls ein beliebter Brotaufstrich. Jedoch kann diese auch recht salzig sein. Wähle daher eine Leberwurst mit weniger Salz und streiche diese nur dünn auf das Babybrot.
Was gibt es zum Brot?
Brot passt zu jeder Tageszeit, egal ob Frühstück, Mittag, Abendbrot, Snack, Brotzeit, Picknick oder für unterwegs.
Gebe zum Brot immer ein bisschen Gemüse und/oder Obst. Auch ein Aufstrich oder ein Dip sind lecker und machen das Essen noch interessanter.
Probiere öfter etwas Neues, damit dein Kind viele Nährstoffe bekommt und sich an verschiedene Geschmäcker und Konsistenzen gewöhnt. Das erhöht die Chancen deutlich, dass dein Kind auch im Kleinkindalter ein guter Esser und weniger wählerisch ist.
Wie oft und wie viel Brot darf mein Baby?
Wie viel Brot Babys essen dürfen, hängt zunächst vom Salzgehalt des Brotes ab. Säuglinge unter 12 Monaten sollen pro Tag nicht mehr als 1 g Salz essen. Das ist bei manchen Broten schon mit 1 - 2 Scheiben erreicht.
Abgesehen vom Salzgehalt gibt es für Babys unter 12 Monaten keinen wirklichen Richtwert, wie viel Brot sie am Tag essen dürfen. Vielmehr gilt die Empfehlung, auf Abwechslung zu achten.
Das heißt, dass Babys nicht primär Brot essen sollen und dann keinen Platz mehr für Gemüse, Obst, Proteine und andere Lebensmittel haben. Auch sollte Brot nicht das einzige angebotene Getreideprodukt sein, sondern auch Reis, Müsli / Porridge, etc.
Brot für Babys backen
Brot selber backen ist gar nicht schwer. Das klappt auch ohne Backerfahrung, z. B. mit einem Brotbackautomaten. Und wer das Brot für Babys selber backt, weiß genau, was drin ist.
Die meisten Brotrezepte lassen sich schnell für Babys anpassen, indem das Salz und ggf. der Zucker weggelassen wird. Sind Nüsse oder Samen im Rezept, müssen diese gemahlen werden, bevor sie in den Teig kommen.
Damit nicht die ganze Familie ständig Babybrot ohne Salz essen muss, backe einen Brotlaib ohne Salz für dein Baby und friere diesen portionsweise ein.
So hast du immer salzfreies Brot für dein Baby. Und deine Familie kann weiterhin ihr Lieblingsbrot essen. Denn ohne Salz schmeckt Brot für Erwachsene und ältere Kinder recht langweilig.
Brotrezepte für Babys
- Einfache Dinkelbrötchen über Nacht
- Vollkornbrot mit Karotte und Sonnenblumenkerne (Brotbackautomat geeignet)
- Focaccia - Fladenbrot aus Vollkorn
- Vollkornbrot ohne Kneten (in 5 Minuten angerührt, muss über Nacht ruhen)
- Süßkartoffelbrot ohne Hefe
- Pinkes Brot (Brotbackautomat geeignet)
- Vollkornbrot mit viel Gemüse (Brotbackautomat geeignet)
- Erbsenbrot ohne Hefe
FAQ - Häufige Fragen
Babys dürfen ab 6 Monaten Brot essen, vorausgesetzt, es erfüllt die Beikostreifezeichen.
Die meisten Babys lieben Brot, da dieses viele Kohlenhydrate (= Energie) besitzt, die Babys brauchen. Verliert dein Kind phasenweise das Interesse, kann es daran liegen, dass das Kauen von Brot für Babys anstrengend ist, ganz ohne Backenzähne. Oder dein Baby bekommt einen Zahn.
Versuche in diesem Fall entweder zu einer weicheren Brotsorte zu wechseln, z. B. einem saftigen Süßkartoffel-Brot, oder du verzichtest für eine Weile auf Brot und bietest stattdessen z. B. Muffins oder Pfannkuchen an.
Ein Brot mit wenig oder keinem Salz, ohne Zucker und ohne Stücke von Nüssen, Samen oder Körnern. Es ist gut, wenn das Brot zumindest einen Anteil an Vollkornmehl hat.
Babys sollten nicht primär Brot essen, sondern auch andere Getreideprodukte (Nudeln, Reis, Haferflocken, etc.) sowie viel Gemüse und Obst. Enthält das Brot Salz, darf das Baby nur wenig davon essen, da es nicht mehr als 1 g Salz pro Tag darf.
Die Rinde kann beim Brot für Babys ruhig dran bleiben, solange die Kruste nicht verbrannt oder so hart ist, dass sie beim Kauen in das Zahnfleisch schneidet.
Greift dein Baby als Erstes nach dem Brot auf dem Teller und lässt das andere Essen liegen? Dann biete das Brot öfter erst als Nachtisch oder als zweiten Gang an, damit auch andere Dinge gegessen werden und dein Kind gut mit Nährstoffen versorgt wird.
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